triosence Hidden Beauty

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  • Veröffentlichung:

    31. März 2017 (SONY Music, OKeh Records)

  • Besetzung:

    piano Bernhard Schüler

    bass Omar Rodriguez Calvo & Matthias Nowak

    drums Stephan Emig

  • Produzenten:

    Bernhard Schüler & Christoph Armbrecht

  • Recording Info:

    Aufgenommen auf Schloss Elmau, 28.8.-30.8.2016 von Rolf Dressler. Gemischt im Rainbow Studio in Oslo, Norwegen von Jan Erik Kongshaug und in den Hansahaus Studios in Bonn von Klaus Genuit. Gemastert bei Sterling Sound in New York, USA von Greg Calbi.

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Die Welt und das Leben sind so reich und bieten so viele Möglichkeiten, doch oftmals sehen wir diese versteckte Schönheit nicht.
Ich habe für mich erkannt, dass wenn immer ich von alten Gewohnheiten und starren inneren Mustern loslassen konnte – wenn immer ich offen und locker war, unglaubliche Dinge in mein Leben getreten sind.

Als Musiker, wie jeder andere Mensch auch, lebe ich in meiner eigenen kleinen „Blase“ und erlebe nur ein Fragment der unfassbaren Fülle möglicher „Seins-Formen“. Trotzdem glaube ich, dass gewisse Grundprinzipien sich übertragen lassen auf alle Aspekte unseres Lebens – sei es in der Musik, der Kunst, im Sport, unserer Arbeit usw.

Aufeinander zu hören ist das wichtigste in der Kommunikation genauso wie in der Musik. Vor allem wenn es um Improvisation geht müssen die Ohren weit offen sein. Gleichzeitig muss man dem, was ein anderer „sagt“ „Raum“ geben, um überhaupt erst darauf reagieren zu können, damit es schließlich zusammen funktioniert, harmoniert und gut zusammenklingt.
Was man von dem anderem hört, mag anders sein als was man erwartet hat, aber nur wenn man dieser Information „Raum“ gibt und ihr gar erlaubt, den eigenen Kurs zu ändern, findet ein wahrhafter Dialog statt und das Potential etwas gemeinsam zu erschaffen und voneinander zu lernen ist grenzenlos.

Für die Musik im Allgemeinen ist es essentiell sich mit neuen Einflüssen und anderen Kulturen zu mischen – meiner Meinung nach liegt hier das größte Potential für Innovation und Weiterentwicklung.
So ist der Jazz auch überhaupt erst entstanden. Europäische Musik hat sich auf dem amerikanischen Kontinent vermischt mit der von afrikanischen Sklaven.

Als Komponist ist mir klargeworden, dass die besten Songs aus Gefühlen der Traurigkeit, Einsamkeit und Verzweiflung heraus entstehen… oder in anderen Worten: aus „schlechten Dingen“ die mir widerfahren.
Dieser Prozess hat mich dazu veranlasst, Begriffe wie „gut“ und „schlecht“ neu zu betrachten, da sie tatsächlich schwer zu definieren sind. „Schlechte“ Dinge führen oft zu etwas „Gutem“ oder andersherum.

Damit das Leben „passieren“ kann ist es von entscheidender Bedeutung locker und entspannt zu sein und vor allem – offen. Entspanntheit und das Konzept des Loslassens sind die Grundlage jeder musikalischen Technik (für alle Instrumente) und beinhalten gleichzeitig das Geheimnis von gutem Sound. Wenn man angespannt und verschlossen ist, blockiert man jede Form von Bewegung und „Flow“. Und „Flow“ ist eben ein weiteres Grundprinzip des Lebens – ständiges „Fließen“ und Veränderung. Wenn wir das nicht akzeptieren oder dem gar entgegenwirken indem wir an den Dingen festhalten, schaffen wir Probleme, Schmerz und Leid – nicht nur für uns selbst, sondern auch für jeden um uns herum, da wir immer das, was wir in uns tragen auf die äußere Welt projizieren.

Es erfordert viel Mut und Entschlossenheit von alten Konzepten zu lassen. Alles Unbekannte erfüllt uns zunächst einmal mit Angst. Besonders in einer Welt, die zunehmend komplexer wird und wo sich die Dinge so schnell verändern, bekommen wir es schnell mit der Angst zu tun und sehnen uns nach einfachen Antworten.
Wie dem auch sei, Antworten die die Vielfalt und den Gedanken, dass alles miteinander verbunden ist, nicht gebührend mit einbeziehen sind nicht von Dauer und werden früher oder später scheitern.

Vor kurzem bin ich über eine ganz einfache, doch gleichzeitig sehr tiefgründige Botschaft gestoßen - an einem Ort wo ich sie am wenigsten erwartet hätte – in einer Kindergeschichte. Sie lautete: „Habe Mut und sei gutmütig“ („Have courage and be kind“)
Meiner Meinung nach kommt es nur darauf an und fasst alles zusammen. – Im Grunde ist alles ganz einfach.

„Habe Mut“: Sei offen, habe keine Angst vor Veränderungen oder dem Neuen und Unbekannten, traue dich „raus“ zu gehen und „Dinge“ zu tun, glaube an Dich und an wer Du tief im innersten bist.
„Sei gutmütig“: Berücksichtige, hör’ zu, integriere und schätze die Leute und die Welt um dich herum, weil auf die ein oder andere Weise sind wir verbunden mit allem und jedem.

Wenn Du Mut hast und gutmütig bist werden Dir unglaubliche Dinge widerfahren. Indem Du das tust umarmst Du die Welt und die Welt wird Dich dafür belohnen.

Zurückblickend würde ich sagen, dass die meisten Songs auf diesem Album aufgrund dieses Konzepts entstanden sind. Wenn ich nicht offen gewesen wäre und mich vom Fluss des Lebens hätte treiben lassen, wäre ich nie an Orten gewesen wie Brasilien, den USA, Kanada, Taiwan und vielen anderen unerwarteten.
Und ohne diese gesehen, das Leben dort erfahren zu haben und bestimmten Leuten begegnet zu sein, hätte ich diese Musik nicht schreiben können.
Tatsächlich war es ebenso wenig geplant, dieses Album auf Schloss Elmau aufzunehmen. Es war eine Reihe glücklicher Umstände, die uns schließlich dorthin führten.

All dies resultierte in einem Album, das ich das stilistisch vielfältigste von allen triosence Aufnahmen finde.
In gewisser Weise sehe ich die Musik von Hidden Beauty als einen Ausdruck der unglaublichen Vielfalt dieser Welt und als die Belohnung dafür, offen zu sein.

Es ist mein Wunsch dies zu teilen und hoffe wir alle werden etwas bewusster und aufmerksamer gegenüber der Welt und einander. Bernhard Schüler, Januar 2017

Songs vom Album anspielen:

As If It Was YesterdayHidden BeautySad ChileanHit By LifeThaisinhaDay At Scarlett'sSome Things Never ChangeOut Of ReachJuqueíLeave Me HereBasically It's All Quite Simple

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Fotos der Recordingsession von Hidden Beauty auf Schloss Elmau...